Eine besondere Institution in der Hofheimer Gemeinde ist die Regentropfen-Werkstatt, die am 26. Februar 2012 ihren 30. Geburtstag feiern konnte. Unsere Arbeit versteht sich als Teil der Gemeindearbeit unserer Kirchengemeinde.

Etwa 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Alter von 10 bis 70 Jahren, Schüler/innen, Hausfrauen, Berufstätige, Praktikant/innen und Rentner betätigen sich gemeinsam in einer Werkstatt, in der wir Spielsachen, Gebrauchsgegenstände, Oster- und Weihnachtsartikel, Schmuck sowie andere Utensilien aus Holz herstellen. Besonders gefragt sind unsere Namenspuzzles und unsere aus Holz gefertigten und mit einem Stein verzierten Schutzengel. In regelmäßigen Gruppentreffen und Werkabenden fertigen wir mit Sorgfalt und Kleinarbeit unsere Artikel, die ihren Preis gewiss wert sind.

 

Ein Großteil des Erlöses unserer Artikel ist seit der Gründung unserer Werkstattarbeit im Jahre 1982 für ein Dorfentwicklungsprogramm der Christusträger-Communität in El Manantial im Gran Chaco an der Grenze zwischen Argentinien und Bolivien bestimmt. Wir unterstützen damit, im Buschwald Südamerikas eine Krankenpflegestation, eine Schule mit Internat und eine genossenschaftlich verwaltete Musterfarm zu unterhalten.

 

Regentropfen - Werkstattarbeit, das bedeutet:

- gemeinsame Arbeit der verschiedenen Altersgruppen und die Möglichkeit zum Gespräch,

- Einübung von geistlichem Leben durch Arbeit, Andacht und Gebet,

- integratives Zusammenfinden von unterschiedlichen Menschen,

- gerade in der Jugendgruppe die Möglichkeit zum Austausch und zur Problemlösung.

 

Dabei ist unser Aushängeschild das Regentropfen-Lädchen, in dem wir neben Gemeindebasaren und anderen Veranstaltungen unsere Artikel zum Verkauf anbieten, jedoch auch jeder eingeladen ist, während unserer Öffnungszeiten auf eine Tasse Kaffee vorbeizukommen und sich zu unterhalten.

 

 

Die Arbeit ist aus dem Kontakt mit den Christusträgern, einer ev. Bruderschaft in Bensheim-Auerbach und der Steppenblüte, einer Basler Kommunität, angeregt, im Februar 1982 entstanden und fand ihren ersten Raum im Keller des Hofheimer Pfarrhauses, bis wir nach einem Jahr in zwei kleine Häuser umziehen konnten, die mit viel Einsatz hergerichtet wurden, nachdem der ehemalige Kindergarten und das über 100jährige Gemeindeschwesternhaus fast 10 Jahre leer gestanden hatten. Ein Gemeindeglied und leitender Mitarbeiter hat die beiden Gebäude gekauft und stellt sie der Werkstattarbeit im Prinzip kostenlos zur Verfügung. Die Werkstatt soll in den kommenden Jahren jedoch einen Umzug zum Haus Billau erfahren.

 

Wir versuchen mit unserer Arbeit mehrere Ziele zu verfolgen:

  1. Die normalen Formen der Gemeindearbeit so zu ergänzen, dass Gelegenheit gegeben ist, gemeinsam für einen Punkt dieser Welt Verantwortung zu übernehmen und mit unseren Möglichkeiten und Gaben (die mancher erst bei der Arbeit entdeckt)anderen Menschen zu helfen und für unser eigenes Leben Inhalt hinzu zu gewinnen.
  2. Durch die entstehenden Kontakte mit anderen Gemeinden und mit der Kirche fernstehenden Menschen unseren Glauben auf unsere Weise glaub-würdig zu bezeugen.
  3. Durch den Umgang mit unseren Materialien und unseren Mitarbeitern eine neue Form von solidarischem und verantwortlichem Leben zu entwickeln und einzuüben.

 

Wir freuen uns über die vielen Kontakte, die wir durch unsere Arbeit knüpfen konnten, über eine gute Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden  und über das Interesse und die Ermutigung, die wir immer wieder erfahren konnten.

 

Die Regentropfen-Arbeit ist ebenso verbunden mit den Gottesdiensten und anderen Aktivitäten in unserer Kirchengemeinde.

 

 

 

"Einer, der sein Kleid abgibt einem armen Kind, ...

Einer, der die Tür aufschließt, dem der draußen friert, ...

Einer, der das Brot austeilt dem, der Hunger hat, ...

Einer, der sein Leben gibt einer verlornen Welt, ...

Der ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein,

er kann der Anfang eines Regens sein,

er kann der Anfang neuen Lebens sein."

 

Kontakt:

Karl-Heinz Jakob (Vorstand)